13 Assassins ( dt. 13 Attentäter) ist ein japanischer Samuraifilm von Regisseur Takashi Miike aus dem Jahr 2010.
Japan, 1844: Die Tokugawa-Shogun-Dynastie ist von der Auslöschung bedroht, weil der korrupte, sadistische Herrscher Matsudaira Naritsugu in der Provinz Akashi die eigenen Bürger ermordet, ausraubt und vergewaltigt. Er wird nicht belangt, da der regierende Shogun sein Halbbruder ist. Nur der Justizminister Doi Toshitsura erkennt, dass es zu einem Bürgerkrieg zwischen dem Shogunat und den Feudalherrschern kommen könnte, sollte Naritsugu ins Konzil aufsteigen.
Nach dem rituellen Selbstmord von Clan-Oberhaupt Zusho Mamiya stellt er sich der Herausforderung und engagiert den alternden Samurai Shinzaemon Shimada, um Naritsugu ermorden zu lassen. Mamiya hinterließ ein Manifest, in welchem er darlegt, dass er sich aus Protest das Leben nahm, da Naritsugu dessen Familie abschlachtete und der Shogun seinen Halbbruder nicht bestraft hatte. Zudem stellt der Justizminister Shinzaemon auch ein von Naritsugu grausam verstümmeltes Mädchen vor, welcher Unterarme und Füße abgetrennt und die Zunge herausgeschnitten wurden. Auch der Provinzfürst Yukie Makino stellt sich bei Shinzaemon vor: Dessen Sohn Uneme und Schwiegertochter Chie waren im Jahr zuvor getötet und vergewaltigt worden und nur Makinos Hass auf Naritsugu halten ihn seither davon ab, sich ebenfalls das Leben zu nehmen. Die Pläne werden jedoch von dem Samurai Hanbei, einem Freund Shinzaemons aus Kindertagen, der treu zu Naritsugu steht, verraten.
Shinzaemon heuert zur Unterstützung 11 weitere Samurai an, darunter auch seinen eigenen Neffen Shinrokurō, der seine Zeit zunächst perspektivlos mit Glücksspiel und Besuchen in Freudenhäusern verbringt. Er plant, Fürst Naritsugu bei dessen Reise von der Hauptstadt Edo zurück nach Akashi bei der Wegstation Ochiai in einen Hinterhalt zu locken. Hanbei versucht indes von den genauen Plänen Shinzaemons Kenntnis zu erlangen und schickt seine Handlanger zu dessen Anwesen. Als diese jedoch ermordet aufgefunden werden, stattet er Shinzaemon einen persönlichen Besuch ab, um seinem früheren Freund eine Warnung auszusprechen und ihn vor den schweren Konsequenzen zu warnen, sollte er versuchen, sich gegen Naritsugu zu erheben.
Mit dem Segen und der finanziellen Unterstützung des Justizministers brechen die Samurai auf und werden kurz darauf von einer Gruppe Rōnin attackiert, die von Hanbei angeheuert wurden. Um ihre nächsten Schritte zu verschleiern, reisen sie auf dem Weg nach Ochiai zunächst durch die Wälder und Berge der Provinz und treffen unterwegs auf den exzentrischen Jäger Koyata Kiga, der sich der Gruppe anschließt. Die nun 13 Attentäter erreichen das Dorf, installieren Fallen und bauen es zu einer Festung aus. Unterdessen sorgt Yukie Makino dafür, dass der offizielle Weg blockiert ist und Naritsugu mit seinen Soldaten tatsächlich die Route durch Ochiai nehmen muss. Makino begeht im Wissen, dass er Naritsugu in die Arme von Shinzaemon und den geplanten Hinterhalt geführt hat, noch auf der blockierten Brücke Seppuku.
Als die Krieger in Ochiai ankommen, merken sie, dass Naritsugu und seine Krieger von deren vermeintlicher Reiseroute verschwunden sind. Die Verschwörer diskutieren daraufhin bereits alternative Pläne zur Ermordung Naritsugus, als dessen Truppen plötzlich wieder vor dem Dorf auftauchen. Shinzaemon erfährt, dass sich die Truppenstärke Naritsugus inzwischen von 70 auf über 200 Kämpfer vergrößert hat. Es kommt zu einer langen Schlacht zwischen beiden Seiten. Die 13 Attentäter scheinen zunächst im strategischen Vorteil zu sein und nutzen die Verwirrung und Überraschung von Naritsugus Soldaten aus, können viele von ihnen mit improvisierten Sprengladungen, Pfeilen, Holzbarrikaden und einer panischen Rinderherde mit entzündeten Scheiten auf dem Rücken töten und Naritsugu und Hanbei in die Flucht zwingen. Während der Schlacht scheint Naritsugu immer faszinierter von der Brutalität des Krieges zu sein und erklärt Hanbei, dass er, sollte er ins Konzil des Shogunats aufsteigen, die Kriege der Sengoku-Ära zurückbringen wolle.
Während die Attentäter große Teile von Naritsugus Truppen erledigen können, fallen auch diese nach und nach während des Kampfes. Als schlussendlich Naritsugu und Hanbei am Dorfausgang von Shinzaemon und Shinrokurō aufgehalten werden, stellen sich Shinzaemon und Hanbei in einem Duell. Shinzaemon tötet Hanbei und enthauptet ihn während der Auseinandersetzung, wird aber selbst auch tödlich verletzt. Der zynische Naritsugu tritt daraufhin Hanbeis Kopf wie einen Ball zur Seite, der Momente zuvor noch für seinen Fürsten gestorben war. Verächtlich konstatiert er, dass die Bürger und die Samurai nur einen einzigen Lebenssinn hätten, nämlich, ihren Fürsten zu dienen. Angewidert von Naritsugus beleidigender und hochmütiger Art entgegnet Shinzaemon, dass die Herrschenden nur mit der Hilfe ihrer Bürger und Diener überleben können und das Volk sich immer gegen korrupte und gewissenlose Fürsten auflehnen werde. Dann streckt er Naritsugu nieder, der tödlich verletzt vor Schmerz weint und sich ängstigt, ehe Shinzaemon auch ihm den Kopf abschlägt. Shinzaemon stirbt in den Armen seines Neffen, glücklich darüber, dass ihre Pläne aufgegangen sind und der Tyrann Naritsugu nun tot ist.
Shinrokurō wandert gegen Ende des Films durch das von der Schlacht gezeichnete und von Leichen überfüllte Dorf, vermeintlich als einziger Überlebender. Der zuvor ebenfalls heftig verletzte Koyata Kiga offenbart sich ihm plötzlich als weiterer Überlebender und sie bereden, wie sie ihre Leben von jetzt an leben wollen: Shinrokurō, der zuvor das Leben als Spiel begriff, will seine Zeit als Samurai beenden und deutet an, nach Amerika reisen zu wollen, während Koyata sagt, dass er seine Freundin Upashi wiedersehen wolle. In einem Epilog wird gezeigt, dass der Shogun und dessen Regierung die wahren Todesumstände seines Halbbruders Naritsugu vertuscht und als offizielle Erklärung angegeben hat, dass dieser auf seiner Reise nach Akashi erkrankt und dort kurz nach seiner Ankunft verstorben sei. 23 Jahre nach den Ereignissen wird das Tokugawa-Shogunat von der Meiji-Restauration überworfen und der Feudalismus in Japan endet.
Die Namen der Charaktere folgen dem Muster japanischer Namen, wobei der Nachname der Familie an erster Stelle steht.
- Gorō Inagaki als Lord Matsudaira Naritsugu: Der Herrscher der Akashi-Domäne. Seine gewalttätigen Gräueltaten in seinem Land sind ungestraft geblieben, da er vom Shōgun, seinem Halbbruder, geschützt wird.
- Mikijirō Hira als Sir Doi Toshitsura: Der leitende Berater des Shogunatsrats. Beunruhigt darüber, dass Naritsugu vom Shōgun für eine politische Position im Rat in Betracht gezogen wurde, beauftragt er Shinzaemon, Naritsugu vorher zu töten.
- Kōji Yakusho als Shimada Shinzaemon: Ein kriegsmüder, hochdekorierter Samurai, der glaubt, dass Bushido mehr ist als blinder Gehorsam. Überzeugt davon, dass es keine Chance auf einen ehrenvollen Tod gibt, ist er hocherfreut, als er mit der Durchführung der Mission beauftragt wird. Er stellt eine Gruppe von elf Samurai zusammen, um einen Überfall auf Naritsugus jährliche Reise von Edo zu seinem Land in Akashi zu planen.
- Seiji Rokkaku als Otake Mosuke
- Hiroki Matsukata als Kuranaga Saheita: Stellvertreter von Shinzaemon, einem weiteren Samurai-Veteranen, der seine besten und vertrauenswürdigsten Schüler für die Mission abstellt
- Tsuyoshi Ihara als Hirayama Kujūrō: Ein herrenloser Samurai mit unübertroffenen Schwertkünsten, der unter Shinzaemon ausgebildet wurde
- Takayuki Yamada als Shimada Shinrokurō: Shinzaemons Neffe, der vom Bushido abgewichen und zum Spieler und Frauenheld geworden ist. Gelangweilt und beschämt, schließt er sich der Mission an, um sich zu rehabilitieren.
- Yūsuke Iseya als Kiga Koyata: Ein Jäger, der zur Strafe dafür, dass er die Frau seines Chefs verführt hat, in einem Käfig im Wald gefangen gehalten wird und den Attentätern hilft, einen Weg nach Ochiai zu finden. Er wird schließlich von Shinzaemon als dreizehnter Attentäter rekrutiert. Obwohl nicht ausdrücklich erwähnt, wird angedeutet, dass er ein übernatürliches Wesen ist.
Die Handlung des Films basiert auf einer wahren Begebenheit im Japan der Vor-Meiji-Zeit. Der Film ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Samuraifilms von Eiichi Kudō aus dem Jahr 1963 und zitiert immer wieder Motive und Einstellungen der Samuraifilme von Akira Kurosawa, insbesondere aus Die Sieben Samurai.
2009 erhielt der Film eine Nominierung in der Kategorie „Bester Film“ bei den 34. Japanese Academy Awards.
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